Wer hat gute Ideen für eine deutschlandweite Anti-Angst-Kampagne? Ein Aufruf

(sel) am 11.07.2022. Rammstein haben es gerade mit ihrer neuen Platte 2022 vorgemacht: Angst ist ein Thema der heutigen Zeit, weltweit, in Europa und in Deutschland. Von der mittlerweile sattsam bekannten traditionell seit vielen Jahrzehnten verorteten und zum geflügelten Begriff in der anglophilen Welt gewordenen German angst einmal ganz zu schweigen.
Angstbesetzte Menschen in durchaus machtvollen Positionen lähmen langsam überall den ganzen Betrieb, sind aufgrund ihrer - verschwiegenen! - Angst überfordert: in großen Organisationen und Firmen, in staatlichen Institutionen, im privaten Umfeld, bei Geschäften und innerhalb von Initiativen und zivilgesellschaftlichem Engagement.
Die meiner Erfahrung nach halbwegs klugen und lebenserfahrenen Menschen, von der Putzfrau bis hin zum Projektverantwortlichen sehen das alles – prinzipiell. Aber die „alle“ haben dann doch auch zuviel Angst, „etwas“ gegen solche Entwicklungen zu tun. Ich nenne mal Beispiele: Wir werden derzeit, wo deutschland-, europa- und weltweit eine Krise droht (oder schon da ist) zum Teil in D von Menschen regiert: die überfordert sind und Angst haben, ohne das zugeben zu wollen.
Gleichzeitig habe ich persönlich in den letzten Jahren viele Arbeitsplätze kennen gelernt, deren Problem nicht die Kapazitäten, das Budget oder sonstige Ressourcen waren: sondern, dass die Menschen, die für die Entscheidungen zuständig waren: Angstmenschen waren. Ängstliche Menschen treffen meines Erachtens aber keine klaren Entscheidungen (die ja immer Risiko in sich bergen) sondern vermeiden sie oder schieben sie auf. Interessanterweise (so etwas musste ich wirklich lernen) delegieren ängstliche Menschen aber dann meistens (es gibt positive Ausnahmen) alternativ auch keine Entscheidungen. Denn Angst und Machtbewusstsein und Ehrgeiz schließen sich nicht aus.
Fazit: Unsere so genannten Eliten sowie auch der Mittelstand (die Menschen mit den schicken und gut bezahlten Bürojobs) haben zu viel Angst, um ihren eigentlichen Aufgaben gerecht zu werden und ihre Arbeit, für die sie gut bezahlt werden, ordentlich im Sinne aller zu erledigen.
Im privaten Bereich (Freundschaften und sonstige soziale Beziehungen) gibt es zumindest nach meiner persönlichen Erfahrung auch solche Entwicklungen. Das ist alles nicht so gut, und unsere gesamte Gesellschaft (am Beispiel eines ja durchaus wertebasierten Deutschland oder gar der ganzen EU) könnte mit dem Ignorieren dieses Problems ihre Zukunft verspielen. Denn ängstliche Menschen sind sehr oft weder innovativ noch solidarisch. Sie sind nicht stark, sondern schwach – offenbar (s.o.) ohne das auch zugeben zu wollen. Sollte meine Einschätzung stimmen, dass fast alle Menschen die „uns“ führen oder beraten angstbesetzt sind, ohne dass wir davon wirklich wissen: wäre das fatal und skandalös.Ich setze mich – auch über die hier vorgestellte Nebenarbeit – seit vielen Jahren, durchaus erfolgreich, in Einzelfällen (verdeckte Kampagnen für bestimmte Interessen oder Personen) mit diesem Problem auseinander. Aber solche Initiative vereinzelter Art ist natürlich nur ein erbärmlicher Tropfen auf dem heißen Vulkan dieses unseres gesellschaftlichen Problems.

Wer hat gute Idee für eine Anti-Angst-Kampagne, deutschlandweit? In Sachen Kernaussage („Claim“ gemäß Ziel/Ergebnis), Plattform, von der aus so etwas wirkmächtig wäre, möglichen Gebern (das Geld würde ich beschaffen), Zeitplan, Umfang der Projektierung und Implementation/Aktivitäten. Denn wir leben hierzulande ja recht risikolos und bequem. Die wilden Tiere, die uns Angst machen könnten, gibt es in Europa nicht mehr, bzw.: sind wir uns selbst und anderen selbst. See: Der Mensch ist des Menschen Wolf. Gute Ideen gegen dieses Phänomen sind also willkommen.


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