Versammlung der Stadtteile: Vernetzung und Professionalisierung zielgerichteter Initiative

(sel) am 30.10.2019. Am Samstag, 26.10.2019, fand eine höchst interessante Veranstaltung in einer Schule in Hamburg-Altona statt, organisiert und initiiert aus dem so genannten Recht auf Stadt-Netzwerk heraus. Die Motivation der Veranstalter war, derzeit in Hamburg aktive Initiativen - die etwa um bedrohte soziokulturelle Orte kämpfen oder die Stadt zum Unguten verändernde Bauvorhaben verhindern wollen – miteinander zu vernetzen sowie den Austausch über die angewandten Methoden sowie die Grenzen und Möglichkeiten der Aktivisten auszuleuchten. Es gab einen so genannten Markt der Möglichkeiten (mit Standinhabern wie Viva la BernieMünzviertelZukunft Elbinsel Wilhelmsburg oder KEBAP), Panels zu Enteignungsvorhaben (am Beispiel von Berlin), fehlgeleiteter Stadtplanung zum Vorteil von Konzernen in HH-Eimsbüttel und über die Hamburger Bürgerbeteiligungs-Bewegung Mehr Demokratie. Vertieft wurden die Themen dann über Workshops in kleiner Runde, etwa zur bedrohten soziokulturellen Hamburger Hinterhofkultur, hier auch am Beispiel der von Nadine Faulhaber(Sillemsalabim) initiieren "Karte der bedrohten Orte", zu Mieter:inneninitiativen oder darüber, wie man eigentlich eine Stadtteilversammlung auf die Beine stellt. Bemerkenswert an dieser so genannten Versammlung der Stadtteile war (neben der Tatsache, dass sie überhaupt zustande kam) vor allem das professionelle Niveau bzw. die erkenntliche Motivation vieler Initiativen, sich innerhalb ihrer Kampagne zu professionalisieren. Die Versammlung der Stadtteile war nicht- bzw. halböffentlich konzipiert (nur auf Einladung bzw. nach Anmeldung, nur im Netzwerk angekündigt). 
Man stelle sich vor, eine Veranstaltung dieser Art würde öffentlich, für alle Interessierten zugänglich, und zudem auch noch in einem größeren Rahmen durchgeführt. In Konzept und Dimension etwa ein Ereignis wie das jährliche Forum Flüchtlingshilfe auf Kampnagel: Dann müsste man sich um die Nachhaltigkeit, das Durchhaltevermögen, die professionelle Qualität der Vorgehensweise sowie die Kommunikation der meisten Initiativen dieser Art in Hamburg wohl keine Sorgen mehr machen. 
Meine Einschätzung ist, dass da eine Bewegung heranwächst, die Hamburg an vielen Orten und damit insgesamt noch verändern wird. ((c) Foto re.: Nadine Faulhaber)

Karte der bedrohten soziokulturellen Orte Hamburg Nadine Faulhaber

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