Hanseatic Help: Wie aus einer Ex-Kampagne und freiwilliger Initiative gerade eine NGO entsteht

(sel) am 19.12.2019. Wie langfristig und nachhaltig Kampaigning wirken kann, wenn man mit einem guten sowie von Öffentlichkeit und Gesellschaft als notwendig erkannten Thema beginnt, zeigt die (noch) kleine Hamburger Hilfsorganisation Hanseatic Help, rein rechtlich ein so genannter Hilfsverein (e. V.-Struktur mit Vorstand, Vereinsversammlung und Geschäftsführung). Hanseatic Helps – auch öffentlich - prominente Vorgänger-Initiative war der Zusammenschluss von engagierten Bürgern, die über einen stadtweiten Aufruf zu Sachspenden in den Hamburger Messehallen Flüchtlinge unterstützen und versorgen wollten. Die innenstadtnahen Messehallen wurden im Sommer 2015 vorübergehend als Notunterkunft von Geflüchteten genutzt. Die Messehallen-Initiative sorgte vor allem für das geordnete Sammeln und Verteilen von Kleidung und Hygieneartikeln an die Bewohner. Schon im Herbst 2015 wurde der Verein Hanseatic Help gegründet, der als seine Kernaufgabe so genannte humanitäre Logistik auf seine Fahnen schrieb und bis heute sehr von professioneller Unterstützung aus dem Helferkreis und der Einführung eines von Logistik-Profis extra für den Verein konzipierten Warenwirtschaftssystems profitierte. Die Stadt (das Bundesland) Hamburg erkannte schnell die Bedeutung der rasant von einer ehrenamtlichen Initiative zu einer professionellen NGO wachsenden Organisation und förderte mit der Übernahme der Miete für geeignete zentrale Räume am Hafenrand sowie später auch über die Möglichkeit, Stellen für Festangestellte zu schaffen. Heute ist Hanseatic Help eine respektable humanitäre Hilfsorganisation, die hamburgweit und darüber hinaus Unterkünfte und soziale Einrichtungen über eine ausgefeilte professionelle Logistik mit Kleidung, Hygieneartikeln und weiteren non-food-items versorgt, vor allem Geflüchtete, Obdach- und Wohnungslose und weitere sozial Bedürftige. Hier arbeiten Festangestellte, Ehrenamtliche, Bundesfreiwillige und über das SGB geförderte Wiedereingliederungskräfte Hand in Hand. Auch Auslandskontakte sind aufgebaut, es bestehen über Partnerorganisationen Lieferketten etwa in den Nordirak und nach Griechenland, an die Außengrenzen der EU. Das Beispiel Hanseatic Help zeigt, wie aus Initiative und Kampagne nachhaltiges und auch immer mehr professionelles Engagement entstehen kann – und die Aufgaben sich mit der zunehmenden Professionalisierung erweitern können. Die Hilfsorganisation ist heute allein aus der Hamburger Versorgungslandschaft für soziale Fragen schon nicht mehr wegzudenken. Bisher funktioniert der für den Hilfsverein überlebensnotwendige Mix aus ehrenamtlichem Engagement, öffentlicher Förderung und privatem Spendernetzwerk. Mit der richtigen Strategie für die Zukunft wird aus Hanseatic Help noch eine richtige NGO werden, die aus der reichen und in Sachen nutzbarer materieller Infrastruktur mit viel Potential ausgestatteten Stadt Hamburg heraus vor der eigenen Haustür aber auch europaweit humanitär tätig werden wird: für Flüchtlinge, Obdachlose und andere in der EU benachteiligte Zielgruppen. 

Hanseatic Help HSebastian Lehmann Kampaigning Campaigning Kampagne Beratung PR Konzept Kommunikation Hamburg Universalberatung

(c) Hanseatic Help

« zurück