Die Kampagne um den Kulturhof Sillemstrasse („Sillemsalabim“) und gutes - oder schlechtes - Timing
(sel) am 26.10.2019. Der hier schon öfter erwähnte Kulturhof in Hamburg-Eimsbüttel, der unter dem Hashtag/dem Schlagwort #sillemsalabim um seine Zukunft kämpft, hat ein eindeutiges Timing-Problem. Die Kampagne wurde – lega artis – viel zu spät gestartet. Im März 2020 läuft der erste, in diesem Zusammenhang entscheidende, Vertrag aus – und sogar noch auf Basis einer einvernehmlichen rechtlich gütlichen Einigung mit dem Investor/Vermieter. Hier hätte man im Sinne der aktuellen Kampagne schon deutlich vorher (etwa: 2018), früher und früher härter losschlagen müssen – nach schulmäßiger Lesart (siehe dazu auch den Text über die katholischen Schulen). Andererseits könnte das viel zu spät angesetzte Timing, das (öffentlich rüberkommende) Aufwachen des Kulturhofs kurz vor Ende, in dieser sehr speziellen Kampagne auch ein spontan gewonnener Vorteil aus der Wundertüte des Lebens sein. Alle, Medien (die ja schon berichten sowie auch weiter berichten werden), Behörden, Politik (Bezirk wie Rathaus), sonstige Multiplikatoren und das Netzwerk der Sillemsalabims wissen nun, dass es höchste Eisenbahn ist, wenn noch etwas erreicht werden soll, ehe definitiv Ende ist (März 2020). Das aktiviert. Das Beispiel zeigt also, dass jenseits der allgemeinen Regeln der Kunst der Kampagne manchmal auch spontan Zufälle, eine neue Lage und scheinbar entfernte Ereignisse - wie etwa der Zufall, dass in Hamburg gerade Bezirkswahlen waren, die BVs neu formiert werden, und gerade der Wahlkampf zu den Wahlen der Bürgerschaft 2020 startet - positiv genutzt werden können.
(c) Nadine Faulhaber