Der Fall Mollath, abgeordnetenwatch.de und eine Bürgerin: wie eine Nachfrage zur Kampagne wurde

(sel) am 24.11.2019. Christine Haderthauer, ehedem mit einem gewissen Selbstbewusstsein ausgestattete ehemalige bayerische Staatsministerin, wird - ebenso wie ihr Ehemann, der Psychiater Dr. Hubert Haderthauer - in diesen Tagen aufmerksam Zeitung gelesen haben. Gustl Mollath und der Freistaat Bayern haben sich auf eine Entschädigungszahlung von 600.000 Euro für den Ex-Langzeitinsassen der geschlossenen Psychiatrie geeinigt. Die Geschichte begann 2013 mit einer einfachen Frage der Bürgerin Ursula Prem auf dem Portal abgeordnetenwatch.de, die die Politikerin Haderthauer nicht so recht beantworten wollte.

abgeordnetenwatch hat den ganzen Hergang noch einmal aufgearbeitet: Die Bürgerin Prem ließ zum Fall Mollath nicht locker und schnell entwickelte sich über ein Netzwerk von Blogs und weiteren interessierten Bürgern eine regelrechte Kampagne, die auch die klassischen Medien umfangreich aufgriffen und das Thema mit eigenen Recherchen weiterverfolgten. Am Ende musste die Ministerin zurücktreten, sie und ihr Ehemann hatten die so genannte Modellauto-Affäre am Hals - und Gustl Mollath wurde aus der Psychiatrie entlassen.

Der Fall ist ein Paradebeispiel dafür, dass bürgerliches Engagement auch von Einzelnen für Einzelfälle gegen eine vermeintlich übermächtige Gegenseite alles andere als vergeblich sein muss. Ihre Hartnäckigkeit und ihr Bestehen darauf, sich auf einfache Fragen nicht mit Wischiwaschi-Antworten abspeisen zu lassen, hat Ursula Prems Wirken schnell zu einer breiten und erfolgreichen Kampage werden lassen.

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