CaFée mit Herz: eine soziale Hamburger Einrichtung wächst in der Coronakrise

(sel) am 28.02.2021. Der hanseatische Hilfsverein CaFée mit Herz e. V. betreibt seit nunmehr 20 Jahren eine Anlauf- und Tagesaufenthaltsstätte für Obdachlose und sozial Bedürftige im Hamburger Stadtteil St. Pauli – das CaFée mit Herz. Das Hilfswerk lebt vor allem von ehrenamtlichem Engagement ist und war von Anfang an frei aus privaten Spenden finanziert, ohne die Inanspruchnahme öffentlicher Mittel. Das Konzept kommt im Stadtteil, im Unterstützerkreis und in der Öffentlichkeit gut an. Dennoch muss so eine Einrichtung natürlich auch ausreichend finanziert werden. Das CaFée mit Herz gibt pro Jahr allein 100.000 Mittagessen aus, beschäftigt angestellte Verwaltungskräfte und Sozialarbeiter:innen, unterhält eine Kleiderkammer, bietet Duschen, medizinische Versorgung,  betreibt allein drei Fahrzeuge für aufsuchende Sozialarbeit, Vorort-Medizin und einen so genannten Kältebus. Zudem wurde zuletzt ein Housing-First-Projekt mit der Anmietung von Wohnungen gestartet, und in Winter- und Coronazeiten wurden extra Hotelzimmer für Obdachlose angemietet, die in Hamburg die Stadt sonst nicht stellt. Der Verein gibt das Geld, was ihm zur Verfügung steht, gern aus. Aber er muss es beschaffen. Was u. a. hier hilft:

Der Verein betreibt eine kluge Öffentlichkeitsarbeit, die so moderat wie effektiv daherkommt.
Er ist aktiv in Kontakten zur Nachbarschaft des öffentlich wie touristisch viel beachteten Stadtteil St. Pauli. Er betreibt neben der eigenen – im Auftritt bescheidenen (wie es sich für ein Hilfswerk gehört), aber dennoch wirksamen Website – lediglich eine einfache Facebookseite für den Unterstützerkreis, die – organisch – stetig wächst. Und der Verein unterhält eine nachhaltig gute Beziehung zur örtlichen wie überregionalen Presse. Zuweilen meldet sich die Einrichtung auch selbst zu Wort.
Sozialpolitisch zeigt das CaFée mit Herz also Flagge, ohne seine (als Verein mit mildtätigem und sozialem Zweck obligatorische) politische Neutralität in Frage zu stellen oder gar die Spenden einen hohen Verwaltungsaufwand oder zu offensive – und damit kostenintensive -  Öffentlichkeitsmaßnahmen zu verwenden. Als – eigentlich - Hamburger Institution der Obdachlosenhilfe wird das CaFée mit Herz also zunehmend auch überregional wahrgenommen, was für den Kreis der potentiellen Spender durchaus von Bedeutung ist. Mittlerweile gibt es sogar einen Eintrag auf wikipedia. Der Verein ist operativ, strategisch, im Fundraising und kommunikativ insgesamt offensichtlich auf einem sehr guten Weg.
Das CaFée mit Herz ist deshalb ein Beispiel dafür, wie auch eine unabhängige karitative und soziale Einrichtung in Krisenzeiten weiter wachsen und sowie über eine moderate Kampagne an Relevanz sogar zunehmen kann, wenn die Verantwortlichen die richtigen Entscheidungen treffen.

« zurück